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"Eine Studie über Besitzer legaler Schusswaffenin der Bundesrepublik Deutschland", so lautet der Untertitel des 270 Seiten starken Buchs. Dr. Niederbacher hatte 2002 im Rahmen seiner Dissertation am Institut für Soziologie der Universität Dortmund einen Aufruf über die Internet-Medien (u.a. über VISIER-Online) gestartet und zahlreiche Interviews geführt. Zahlreiche Sportschützen und sonstige Besitzer legaler Waffen haben daraufhin an der Entstehung mitgearbeitet, auch wenn alle geschilderten Fälle anonymisiert wurden. Schon in der Entstehungsphase wurden Niederbachers Erkenntnisse von den Medien aufgegriffen (unter anderem in einem längeren Interview in der FAZ) und beachtet, weil erstmals wissenschaftliche Kriterien zur Analyse herangezogen wurden. Herausgekommen ist nun ein gut lesbares, aber dennoch mit zahlreichen Informationen gespicktes Buch, das auch dem Außenstehenden einige der Beweggründe für die Faszination vermittelt, die von Schußwaffen ausgehen. Der Ars-Una-Verlag in Neuried schuf die Basis, dieses von vielen Verlagen ungeliebte Thema in Buchform zu präsentieren. VISIER-Urteil: Lesenswert, nicht nur für Insider |
Der Autor, hat „Erfurt“ mit all seinen Folgen und Wirkungen nachgezeichnet vom Augenblick des Massakers im Gutenberg-Gymnasium über die sofort einsetzende politische Reaktion, die zum Teil dubiose Rolle der ihre Macht mißbrauchenden Medien, die mühsame Ursachenforschung, die gesellschaftliche Konfusion, das langsame Sterben demokratischer Freiheiten. Seine bittere Erkenntnis: Viel wurde getan und noch mehr zerstört. Und rein gar nichts von all dem gefährlichen Aktionismus und unsäglichen Populismus wurde dem Thema „Erfurt“ mit seiner hochdringlichen Mahnung zur Besinnung wie zur Kurskorrektur gerecht. Das traurige Fazit heißt: Die Gesellschaft hat keine Werte mehr! „Erfurt“ impliziert Versagen auf nahezu allen sozialen wie politischen Ebenen und geriet zum kraftvollen Menetekel der Inhalts-, Maß- und Orientierungslosigkeit unserer Zeit. Nicht die alarmierenden Veränderungen in unserem Wertesystem standen zur Debatte. Nein, bevor behutsames Nachdenken womöglich den entscheidenden Impuls zur gesellschaftlichen Korrektur hatte freisetzen können, präsentierten die Parteien in engem Schulterschluß mit den Medien die Schuldigen für das Massaker: Jäger, Sportschützen, legale Waffenbesitzer. Weil der 19jährige Massenmörder Mitglied eines Schützenvereins war. Fazit: Ein hoch interessantes Buch, das die der „political correctness“ zugrunde liegende Verlogenheit schonungslos analysiert. |